Das Bild zeigt zwei Tablets auf einer Holzoberfläche. Auf einem der Tablets ist eine historische Schwarz-Weiß-Fotografie der Stadt Hochheim zu sehen. Es zeigt eine Allee entlang eines Gewässers. Das andere Tablet hat einen gelben Hintergrund mit zwei großen pinken Kreisen und der Aufschrift 'Schaukasten: Stadt' in schwarzer Schrift.

SCHAUKASTEN:STADT – Hochheims digitale und partizipative ErinnerungsplattformHochheimer Museen und Historisches Stadtarchiv

Ein Projekt der Hochheimer Museen und des Historischen Stadtarchivs

Welche Maßnahmen haben Sie beantragt? Welche Ziele wollten Sie damit erreichen?

Mit SCHAUKASTEN:STADT wurde eine digitale Plattform geschaffen, die es Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, aktiv an der Dokumentation der Hochheimer Stadtgeschichte mitzuwirken. Ziel ist es, persönliche Erinnerungen in Form von Fotos, Audios, Videos und Objekten zu sammeln, die das kulturelle Erbe der Stadt bereichern und für zukünftige Generationen sichern.

Die Inhalte orientieren sich an wechselnden Themen, die zu Beginn von den Mitarbeiterinnen der Museen kuratiert werden. Das erste Thema, HOCHHEIM:SPAZIERT, widmet sich 26 bedeutenden Orten der Stadt. In Planung sind weitere Themen, darunter HOCHHEIM:VEREINT, das das Vereinsleben beleuchtet, und HOCHHEIM:WEINFESTSELIG, das die Weinfesttradition in den Fokus rückt.

Ein zentrales Ziel ist die Förderung von Citizen Science. Bürgerinnen und Bürger werden als Mitforschende und Co-Autorinnen sowie Co-Autoren der Stadtgeschichte eingebunden. Dieser partizipative Ansatz vereint das Wissen und die Perspektiven der Stadtgemeinschaft in einem digitalen Gedächtnis.

Was hat die Förderung in Ihrem Museum verändert/bewegt?

Die Förderung hat eine wichtige Grundlage geschaffen, um die Hochheimer Stadtgeschichte systematisch aufzuarbeiten. Die Plattform bietet nicht nur der Stadtgesellschaft eine Möglichkeit zur Mitgestaltung, sondern erleichtert auch die langfristige Konzeption neuer Museumsinhalte.

Zudem erlaubt SCHAUKASTEN:STADT einen effizienteren Umgang mit begrenzten personellen Ressourcen. Während nur ausgewählte Objekte in die physische Sammlung aufgenommen werden können, bietet die Plattform eine Alternative: Bürgerinnen und Bürger, die ihre Erinnerungen teilen, erhalten durch die Veröffentlichung ihrer Beiträge unmittelbare Wertschätzung.

Nach außen wurde das Projekt durchweg positiv aufgenommen. Um möglichst viele Zielgruppen einzubeziehen, ergänzen analoge Formate das digitale Angebot: kreative Workshops für u. a. Grundschulkinder und Seniorinnen sowie Senioren mit einem eigens entwickeltem Museumskoffer.

Wer oder was war für Sie eine wertvolle Unterstützung bei der Umsetzung?

Die Umsetzung des Projekts war nur durch die Zusammenarbeit eines engagierten Teams möglich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochheimer Museen brachten ihre Expertise ein, unterstützt von einer freien Dokumentarin, einer Designerin und einem Webstudio, sowie einer freien Museumspädagogin.

Einen wichtigen Beitrag leistete auch der Museumsverband Hessen, der das Projekt durch Beratung und strategische Impulse förderte. Die Stadt Hochheim unterstützte das Projekt mit einer zusätzlichen Finanzierung von Materialien wie Flyern und Postern.

Ihr Top-Tipp für andere Museen?

Partizipation ist der Schlüssel! Projekte wie SCHAUKASTEN:STADT zeigen, wie wichtig es ist, die Stadtgesellschaft aktiv einzubinden. Dadurch entsteht nicht nur ein generationenübergreifender Austausch, sondern auch eine stärkere Identifikation mit den kulturellen Angeboten vor Ort.

Es gilt jedoch, sich bewusst zu machen, dass ein solches Projekt keine Einmalmaßnahme ist. Es erfordert kontinuierliche Pflege und Zeit: neue Themen, Social-Media-Arbeit, Workshops und regelmäßige Präsentationen der Plattform bei verschiedenen Zielgruppen. Dieses Engagement ist entscheidend, um das Projekt lebendig und erfolgreich zu halten.

Weitere Einblicke in die Ergebnisse: www.schaukasten-stadt.de.

Die Fragen beantwortete: Isabel Bootz | Hochheimer Museen