Eine Frau haelt ein großes beschriebenes Blatt hoch und zeigt es anderen Teilnehmenden

Notfallplan und SchadensbegrenzungFür den Ernstfall gewappnet

Hochwasser, Brand, Diebstahl: Kulturgut ist unterschiedlichen Gefahren ausgesetzt. Was können Museen tun, um Schäden vorzubeugen und im Notfall sinnvoll zu handeln?

Schaden abwenden durch überlegtes Handeln

Den Bestand erhalten und Schäden vermeiden, sind vorrangige Ziele der Museumsarbeit. Bereiten Sie sich auf den Ernstfall vor, damit Sie schnell und überlegt handeln können. Stellen Sie Informationen über Räume, Objekte und Personen zusammen. Lassen Sie sich beraten, um Risiken zu ermitteln. Lernen Sie Maßnahmen der Prävention kennen und entwickeln Sie einen Notfallplan für Schadenssituationen.

Für diese Situationen können Sie die Risiken abschätzen:

  • Vandalismus
  • Raubüberfall, Diebstahl
  • Elementare Bedrohungen wie Starkregen, Hagel, Sturmschäden, Schneelasten, Überschwemmungen, Erdbeben, Blitzeinschlag
  • Leitungswasser/defekte Leitungen
  • UV-Licht, Sonneneinstrahlung
  • Brandschäden
  • Unsachgemäßer Transport von Kulturgut
  • Verlust von Bestandslisten und Informationen zum Kulturgut
  • Unterbrechung der Energiezufuhr

Ziel ist es:

  • für Gefahrenquellen zu sensibilisieren
  • vorbeugende Maßnahmen aufzuzeigen
  • Pläne zum gezielten Vorgehen im Schadensfall zu unterstützen
Schaulustige stehen vor dem brennenden Schloss Philippsruhe 1984 in Hanau.
Brand Schloss Philippsruhe, 1984, Foto: Medienzentrum Hanau/ Sammlung Eichler

Bestand erfassen, Risiken abschätzen und vorsorgen

Grundlage Ihrer Risikoabschätzung ist, dass Sie die Ausgangssituation erfasst haben: In welchen Zustand befinden sich die Bestände, wie werden sie gelagert?

Hierzu betrachten Sie diese Bereiche:

  • Gefährdungsanalyse (Lage, Bau, Ausstattung, Nutzungsformen)
  • Stand der Hygiene in Magazin/Depot und Ausstellung
  • Verwendete Materialien für die Lagerung und Verpackung
  • Vorhandene Schäden (wie etwa Schimmelbildung, Schädlingsbefall, Sonneneinstrahlung)
  • Möglichkeiten der konservatorischen und restauratorischen Überarbeitung der Räume und Objekte, etwa durch Anwendung der Grundlagenvorgaben zur Integrierten Schädlingsbekämpfung (IPM)
  • Stand der Einbruch- und Diebstahlsicherung (Fenster, Türen, Vitrinen; mechanisch, elektronisch, organisatorisch)

Präventionsmaßnahmen und Notfallplan

Die gute Nachricht: Auf einen akuten Schadensfall wie bei Bränden, Hochwasser oder Stürmen können Sie sich vorbereiten, um sinnvoll und direkt zu handeln.

Zur Prävention gehören folgende Schritte:

  • Informieren Sie sich über Grundlagen der Notfallplanung
  • Erstellen sie eine Risikoanalyse und eine Prioritätenliste für den Ernstfall
  • Schaffen Sie Notfallboxen an und erlernen Sie deren Handhabung
  • Erstellen Sie Notfall- und Evakuierungspläne für das eigene Museum
  • Üben Sie die Notfall-Abläufe mit eigenem Personal und externen Helfenden ein

Kontaktpersonen und Beteiligte für die konzeptionelle wie auch praktische Notfallplanung sind:

  • alle Mitarbeitenden Ihres Museums
  • die regionale Feuerwehr
  • die Polizei und kriminalpolizeiliche Beratungsstellen
  • Technische Hilfsdienste vor Ort
  • die Stadt- und Gemeindeverwaltung
  • regionale Notfallverbünde

Sie möchten eine Risikoanalyse und Notfallplanung durchführen und haben Fragen?

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