Verbandstag 2025
Sammlungsqualifizierung und verantwortungsbewusstes Entsammeln im Fokus
Museumsverband Hessen tagte am 20. September 2025 in Bad Vilbel

Der Museumsverband Hessen e. V. (MVH) zog auf seinem diesjährigen Verbandstag am 20. September in Bad Vilbel Bilanz zu seinen Leistungen für die Museen in Hessen. In Anwesenheit von Staatsminister Timon Gremmels diskutierten rund 100 Vertreterinnen und Vertreter der hessischen Museumslandschaft im Fachprogramm über zentrale Herausforderungen und Chancen zeitgemäßer Sammlungsarbeit.
„Museen arbeiten als Orte der Begegnung, der kulturellen Bildung und des Vermittelns an der Schnittstelle von Vergangenheit und Zukunft. Sie brauchen qualifizierte Sammlungen und Konzepte, um zu entscheiden, welches Kulturgut bewahrt und wie es für die jeweilige Gesellschaft befragt werden kann“, betonte die Vorsitzende Dr. Birgit Kümmel.
Rückblick und aktuelle Entwicklungen
Der Vorstand des MHV blickte im Rahmen der Mitgliederversammlung auf ein intensives Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen und Fortbildungsangeboten für die Museen zurück. Erstmals an den Start ging auch das komplett digitale Förderverfahren für die nichtstaatlichen Museen.
Mit zusätzlichen Mitteln aus dem Masterplan Kultur des Landes Hessen für Provenienzforschung und Digitalisierung von Sammlungen leistete der Verband praxisnahe Unterstützung bei der Museumsarbeit. So fanden etwa Schulungen zur Sammlungserschließung sowie fachliche Begutachtungen von jüdischem Kulturgut und Objekten aus kolonialen Kontexten statt. Informationen und Angebote zu den Themen Nachhaltigkeit, Notfallplanung und Demokratiestärkung steuerte ergänzend die Kulturberatung des Verbandes bei. „Mit überschaubaren Einsatz von Fördermitteln bieten wir passgenaue Beratung und Unterstützung für die vielen kleinen und mittleren Museen im Lande, die wenig Ressourcen und häufig kein eigenes Fachpersonal haben. Der Fortbestand dieser Förderungen in den nächsten Jahren ist essenziell, damit Museen in diesen wichtigen Aufgabenbereichen handlungsfähig bleiben, hob Dr. Dirk Pörschmann“, stellvertretender Vorsitzender des Museumsverbandes Hessen hervor.
Fachprogramm: Verantwortungsbewusstes Entsammeln. Sammlungsqualifizierung als Zukunftspotential
Im Mittelpunkt des Fachteils am Nachmittag stand die Frage, wie Museen ihre Sammlungen zukunftsfähig entwickeln und qualifizieren können. Angesichts oft übervoller Depots bedürfe es verlässlicher Kriterien, um zu entscheiden, welche Objekte langfristig bewahrt werden sollen. In Gesprächsforen tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hierzu und zu den Möglichkeiten aus, die gesellschaftliche Relevanz von Sammlungen zu steigern. „Entsammeln kann die Sammlungen langfristig repräsentativer und aussagekräftiger machen. Wichtig sind klare Konzepte, eine fundierte Dokumentation und transparente Entscheidungsprozesse“, so Christina Reinsch, Geschäftsführerin des Museumsverbandes Hessen.
Für den Museumsverband Hessen sind die Themen Sammlungsqualifizierung und -bewahrung genauso wie Digitalisierung zentrale Themen seiner strategischen Agenda für die kommenden Jahre. Ziel ist es, die Museen dabei zu unterstützen, ihre Bestände im Sinne einer nachhaltigen und gesellschaftlich relevanten Museumsarbeit zu entwickeln.

Weitere Fotos | direkt weiter zum Pressebereich Daten und Fakten zum Museumsverband Hessen