Seminar Jüdisches Kulturgut bestimmen (V5)
Vergangene VeranstaltungHessen verfügte einst über zahlreiche jüdische Gemeinden, von denen viele seit der Shoah erloschen sind. Die Novemberpogrome 1938 stellten dabei einen Wendepunkt dar, die jüdische Bevölkerung wurde verfolgt und ihr Eigentum zerstört, geplündert oder beschlagnahmt. Jüdisches Kulturgut befand sich nicht nur in Synagogen, sondern auch in jüdischen Haushalten.
Einige dieser Objekte, wie etwa Zeremonialgegenstände, gelangten auch in Museumssammlungen. Zudem wurden in der Nachkriegszeit und in den 1980er und frühen 1990er Jahren zahlreiche, oftmals auch nicht-authentische Objekte von Museen im Antiquitätenhandel erworben. Über deren Herkunft und Nutzung ist nur wenig bekannt.
Ziel des Seminars ist es, für diese Objekte und ihre Geschichte zu sensibilisieren. Welche Objekte finden sich häufig in Museen, wie erkennt man sie, wie wurden sie genutzt und was ist im Umgang mit ihnen zu beachten? Wichtig ist in diesem Zusammenhang ein kritischer Blick auf die Provenienz, denn in den Sammlungen befinden sich mitunter auch verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter.
Das Seminar wird im Rahmen des Tages der Provenienzforschung angeboten.
Referent
Dr. Christian Riemenschneider ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Provenienzforscher beim Landschaftsverband Südniedersachsen e. V.
Er führt seit 2016 Erstchecks zu NS-Raubgut in stadtgeschichtlichen Sammlungen durch. Daneben bearbeitete er Judaika des Städtischen Museums Göttingen und der Privatsammlung von Max Hahn (1880–1942).
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