Mann hält Gemälde in der Hand. Auf einem Tisch steht ein geöffneter Laptop mit Datenbank. Dahinter weitere Museumsobjekte.

Inventarisierung in den Städtischen Museen WetzlarStädtische Museen Wetzlar

Die Städtischen Museen erfassen ihre Sammlungen nachhaltig.

Was wurde gefördert und welche Ziele wollten Sie damit erreichen?

Seit 2009 beantragen wir jährlich einen Förderzuschuss aus den Mitteln für kommunale Museen. Im Rahmen der Inventarisierung der Städtischen Museen dient er unter anderem zur Finanzierung eines externen Werkvertrags zur Inventarisierung der Sammlungsbestände der fünf Städtischen Museen und des Depots. Wir konnten mit Hilfe der Förderung unser Ziel erreichen, alle in den Dauerausstellungen präsentierten Objekte sowie große Teile der magazinierten Objekte im Stadtmuseum und Jerusalemhaus in einer digitalen Inventarisierung mit Bild zu erfassen.

Was hat sich dadurch verändert?

Die Förderung hat wesentlich zur Professionalisierung unserer Arbeit und Sichtbarmachung unserer Sammlungen beigetragen. Sie dient auf beste Weise der internen Arbeit mit unseren Sammlungsbeständen in konservatorischer und wissenschaftlicher Hinsicht sowie der Kommunikation und den Netzwerken mit anderen Einrichtungen. Hilfreich ist sie uns auch bei externen Anfragen zu den einzelnen Sammlungsbereichen und -objekten.

Gegenüber dem kommunalen Träger kann kontinuierlich Rechenschaft über den Fortgang der Inventarisierung abgelegt werden, was auch genutzt wird.

Wir konnten unser Wissen über die Struktur, Schwerpunkte und die Highlights unserer Sammlungen, jedoch auch die thematischen Lücken und Objekte, die einer Deakzessionierung zugeführt werden sollten, dadurch differenzieren und fokussieren. Zudem ermöglicht die Inventarisierung der Bestände die Weitergabe an übergeordnete Datenbanken wie Deutsche Digitale Bibliothek und Europeana. Dabei bildet die Erfassung und Standortverwaltung der Bestände die Basis unserer Arbeit. Das Wissen um die Bestände trägt zu einer höheren Sichtbarkeit bei, hebt ihren Stellenwert und ihre Wertschätzung.


Wer oder was war für Sie eine wertvolle Unterstützung?

Bei der Umsetzung der jährlichen und fortgesetzten Maßnahme war uns der Museumsverband fördernd und beratend eine große Unterstützung. Er vermittelte uns das sachkundige Historikerteam als externen Dienstleister, welches nun seit Beginn der Maßnahme die Sammlungen inventarisiert.
Der Museumsverband veranstaltete zudem in Wetzlar eine Inventarisierungsfortbildung für die hessischen Museen und produzierte ein digitales Scrollytelling zur Inventarisierung (Selbstlernkurs) ─  zusätzliche Veranstaltungen, durch die wir uns weiterbilden konnten und wodurch unsere Arbeit positiv in die öffentliche Wahrnehmung gerückt wurde. Die Kommune als Träger unterstützte und unterstützt uns durch die Bereitschaft, die Inventarisierung als nachhaltige und grundlegende Kernaufgabe der Museumsarbeit zu finanzieren, wodurch ein Förderantrag im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs erst möglich wird.

Direkt zum Selbstlernkurs Inventarisierung

Ihr Top-Tipp für andere Museen?

Entgegen dem von einem Museumsleiter überlieferten Zitat „Was ich weiß, habe ich im Kopf“ wirkt die Inventarisierung gepflegtem Herrschaftswissen entgegen.  Inventarisierung schafft erst das Wissen und die Struktur zur Sammlung und bleibt intern wie extern sowie für die nachrückende Kolleg*innen im Museum Arbeitsgrundlage und (erste) Orientierung.
Der Top-Tipp ist daher Wiederholung und Bekräftigung zugleich: Bringen Sie als erstes durch Inventarisierung Ordnung ins Chaos und erleichtern und verbessern Sie sich dadurch nachhaltig die Arbeit mit den Sammlungsbeständen!

Die Fragen beantwortete: Dr. Anja Eichler | Museumsleiterin Städtische Museen Wetzlar

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