Von Grund auf neuMuseum Michelstadt

Stadtgeschichte lebendig erzählt. Eine neue Dauerausstellung entsteht.

Was wurde gefördert und  welche Ziele wollten Sie damit erreichen?

Nach dreißig Jahren war es für uns an der Zeit, die Dauerausstellung zu modernisieren. 2014 beschlossen die städtischen Gremien die Neugestaltung anzugehen. Über die Dauer von acht Jahren erhielten wir Förderung aus Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs, um das Inhalts- und Gestaltungskonzept in einzelnen räumlichen Abschnitten umzusetzen. Die neue Ausstellung sollte möglichst viele unterschiedliche Interessen- und Altersgruppen ansprechen, an die Geschichte von Michelstadt heranführen und Identität stärken. Besonders am Herzen lag uns, Schulklassen und Lerngruppen aller Altersstufen anschaulichen Geschichtsunterricht in Verbindung mit den umliegenden Baudenkmälern und Originalschauplätzen zu ermöglichen.

Was hat sich dadurch verändert?

Durch die wesentliche finanzielle Unterstützung wurde das seit Jahren existierende Odenwald- und Spielzeugmuseum in den Fokus der politischen als auch gesellschaftlichen Diskussion gerückt. Es wurde bewusst, dass hier neben dem international bekannten Rathaus und der in unmittelbarer Nähe befindlichen Einhardsbasilika eine weitere Attraktion für Einheimische und Gäste sowie für die „junge Generation“ entsteht. Im Laufe der Umbaumaßnahmen und der damit verbundenen öffentlichen Diskussion entstand ein bürgerschaftliches Engagement zur Mithilfe und Beteiligung in den unterschiedlichsten Bereichen. Die Reaktionen fielen kontrovers, aber in der Summe positiv aus.

Wer oder was war für Sie eine wertvolle Unterstützung?

Die Umsetzung der über Jahre angelegten Umgestaltung des ehemaligen Odenwald- und Spielzeugmuseums hin zu einem modernen und zeitgemäßen Stadtmuseum wäre ohne die langjährige und  persönliche Unterstützung des Museumsverbandes Hessen nicht möglich gewesen. Dieses beinhaltete nicht nur die Beratung bei der Antragstellung für die Fördermittel, sondern auch die Vorort-Begleitung bei der Umsetzung der einzelnen Abschnitte sowie auch die Vermittlung geeigneter Experten zur Realisierung. Letztendlich trugen die öffentliche Diskussion über die Neuausrichtung des Museums, aber auch die Beratung des Museumsverbandes Hessen wesentlich dazu bei, dass von den städtischen Gremien beschlossen wurde, zukünftig  eine hauptamtliche Museumsleitung einzurichten.

Ihr Top-Tipp für andere Museen?

Unerlässlich ist der enge und intensive Austausch mit den Mitarbeiterinnen des Museumsverbandes sowie die enge Vernetzung mit anderen Museen. Ein respektvoller Umgang ist hierbei selbstverständlich und sollte immer auf Augenhöhe erfolgen.

Die Fragen beantwortete: Heinz Seitz für das Stadtmuseum Michelstadt